Neuapostolische Kirche
Fotografie im Gottesdienst
◼ Lösungen finden ↑
„Wenn Probleme auftreten, und es sieht nicht so gut aus, wie‘s sein sollte, findet sich immer jemand, der vorgibt, eine Lösung der Probleme zu haben, und ist willens, die Führung zu übernehmen. Meistens ist dieses Individuum jedoch ein Verrückter!“, schrieb Willy Meurer (geboren 1934), deutsch-kanadischer Kaufmann und Aphoristiker.
Keine Lust gehabt, das ganz Buch durchzulesen, aber im Inhaltsverzeichnis das Kapitel ‚Lösungen finden‘ entdeckt? Gut. Fangen wir also hinten an. Das grundlegende Wissen kommt dann später. Allen anderen, die das Buch Seite für Seite bis hierher durchgelesen haben ... Ebenfalls willkommen und danke für die Aufmerksamkeit! Kurz und knapp gibt es auf den Folgeseiten Tipps für alltägliche Probleme beim Fotografieren und mögliche Lösungsansätze. Nicht immer passen die Ratschläge ... aber Probieren geht über Studieren. Alternativ zum überschlägigen Lesen der folgenden Seiten und dem Ausprobieren der enthaltenden Hinweise kann ich nur das Studieren der Fotografie selbst empfehlen.
◼ Das Bild ist zu hell ↑
Problem:
Die Belichtungsmessung ist misslungen. Das Bild ist insgesamt zu hell.
Lösungsansätze:
- Während der Belichtungsmessung/Fokussierung im Sucher (oder auf dem LCDDisplay) auf die Belichtungsstufenanzeige achten. Eine Überbelichtung (siehe Bild links) lässt sich durch Belichtungskorrektur ‚nach links‘ beheben.
- Während der Belichtungsmessung einen helleren Bildbereich messen. Die Belichtungsmessung erfolgt generell zeitgleich mit der Fokussierung. Wenn ein dunkler Bereich fokussiert wird (= schwarze Krawatte, schwarzer Anzug et cetera), kann dies zu falschen Messwerten führen.
- Über das Kameramenü eine Belichtungskorrektur (-) vornehmen. Die Belichtung kann individuell (in der Regel in 1/3-Blendenschritten) korrigiert werden.
- Fokussierung und Belichtungsmessung einzeln durchführen. In der Regel werden beide Vorgänge von der Kamera gleichzeitig vorgenommen. Digitale Spiegelreflexkameras bieten die Möglichkeit über AE-/AF- beziehungsweise über eine *-Taste die Messungen zu trennen.
- Korrektur der falschen Belichtungsmessung durch nachträgliche Bildbearbeitung. Wenn Rohdaten (raw) vorliegen, ist die Chance auf eine gute Bearbeitung höher als bei komprimierten Bilddaten (jpg).
◼ Das Bild ist zu dunkel ↑
Problem: Die Belichtungsmessung ist misslungen. Das Bild ist insgesamt zu dunkel.
Lösungsansätze:
- Während der Belichtungsmessung/Fokussierung im Sucher (oder auf dem LCDDisplay) auf die Belichtungsstufenanzeige achten. Eine Unterbelichtung (siehe Bild links) lässt sich durch Belichtungskorrektur ‚nach rechts‘ beheben.
- Während der Belichtungsmessung einen dunkleren Bildbereich messen. Die Belichtungsmessung erfolgt generell zeitgleich mit der Fokussierung. Wenn ein heller Bereich fokussiert wird (= weißes Hemd, weiße Altarrückwand et cetera), kann dies zu falschen Messwerten führen.
- Über das Kameramenü eine Belichtungskorrektur (+) vornehmen. Die Belichtung kann individuell (in der Regel in 1/3-Blendenschritten) korrigiert werden.
- Fokussierung und Belichtungsmessung einzeln durchführen. In der Regel werden beide Vorgänge von der Kamera gleichzeitig vorgenommen. Digitale Spiegelreflexkameras bieten die Möglichkeit über AE-/AF- beziehungsweise eine *-Taste die Messungen zu trennen.
- Korrektur der falschen Belichtungsmessung durch nachträgliche Bildbearbeitung. Wenn Rohdaten (raw) vorliegen, ist die Chance auf eine gute Bearbeitung höher als bei komprimierten Bilddaten (jpg).
◼ Das Bild ist verwackelt ↑
Problem:
In der Regel ist die Verschlusszeit zu lang. Hintergrund: Die Verschlusszeit sollte unter dem Kehrwert der Brennweite liegen. Beispiel: Brennweite 100mm = Verschlusszeit mit maximal 1/100 Sekunde oder kürzer. Ist die Verschlusszeit zu lang, verwackelt das Bild. Achtung: Nicht-Vollformat-Kameras haben einen Crop-/Verlängerungsfaktor von 1,3 oder 1,6 oder 2,0. Eine Brennweite von 100 mm ergeben an digitalen Spiegelreflexkameras eine echte Brennweite von 130mm, 160mm oder gar 200mm. Entsprechend kürzer muss die Verschlusszeit sein.
Lösungsansätze:
- Bei Verwendung des Kameramodus Vollautomatik, Programmautomatik oder eines Kreativprogrammes: Wechsel in den Kameramodus Verschlusszeitvorwahl Tv (Canon) oder S (Nikon, Sony, Panasonic) und Einstellung einer kurzen Verschlusszeit (Berechnung siehe oben).
- Bei Verwendung des Kameramodus Verschlusszeitvorwahl Tv (Canon) oder S (Nikon, Sony, Panasonic) die Verschlusszeit auf einen (noch) kürzeren Wert einstellen als bisher.
- Erhöhung des ISO-Wertes. Damit wird die Lichtempfindlichkeit des Sensors erhöht. Mehr Licht lässt kürzere Verschlusszeiten zu. Nachteilig ist – in Abhängigkeit zum Kameramodell – das eventuell einsetzende Bildrauschen. Bei vielen Kameramodellen ist erkennbar, dass das Bildrauschen einsetzt, wenn ¼ des maximalen ISO-Wertes der Kamera überschritten wird. Beispiel: Die Kamera lässt maximal einen ISO-Wert mit 25.600 zu (gegebenenfalls als H1 oder H2 bezeichnet); das Bildrauschen ist wenig oder gar nicht zu erkennen bei ISO-Werten bis 6 400.
- Einsatz eines (möglichst externen) Blitzgerätes. Mehr Licht bedeutet kürzere Verschlusszeiten und damit weniger Verwacklungsgefahr. Nachteilig ist, dass Blitzlichter in bestimmten Situationen stören und dass sie gegebenenfalls Reflexionen und Schatten erzeugen.
- Einsatz eines Bildstabilisators im Objektiv oder in der Kamera. Nachteilig sind die höheren Anschaffungskosten von Objektiven/Kameras mit Bildstabilisator.
- Einsatz von lichtstärkeren Objektiven. Nachteilig sind die höheren Anschaffungskosten.
- Einsatz eines Stativs. Nachteilig ist, dass Bewegungsunschärfen von Menschen, die in Bewegung sind, dadurch erhalten bleiben. Wenn der Dienstleiter weiterhin in Bewegung bleibt, wird auch das Bild mit Stativ und einer Verschlusszeit von 1/10 Sekunde nicht scharf.
◼ Die Kamera stellt nicht scharf ↑
Problem:
Schlechte Lichtverhältnisse, wie beispielsweise bei Gottesdiensten oder Konzerten in dunklen Hallen, bringen den Autofokus einer Kamera in den Grenzbereich. Außer ‚sssssss-ssssssssss“ ist dann manches Mal nicht mehr zu hören.
Lösungsansätze:
- Mehr Licht: Den ISO-Wert erhöhen oder einen externen Blitz verwenden.
- Prüfen, ob der Autofokus (Kennzeichnung des Schalters am Objektiv: AF) aktiviert ist.
- Wenn der Autofokus (Kennzeichnung des Schalters am Objektiv: AF) nicht scharfstellt, auf den manuellen Fokus wechseln (Kennzeichnung des Schalters am Objektiv: MF).
◼ Das Bild ist verrauscht ↑
Problem:
Zu hohe ISO-Werte lassen das Bild ‚rauschen‘.
Lösungsansätze:
- ISO-Wert verringern (gegebenenfalls externen Blitz verwenden, um Licht zu schaffen).
- Rauschunterdrückung der Kamera verwenden. In einigen Kameramodellen ist eine Rauschunterdrückung softwareseitig vorhanden. Nachteilig ist, dass der Einsatz der Rauschunterdrückung in der Regel die Bildqualität reduziert.
- Kameraintern das Bildformat auf RAW einstellen und so mehr Bilddetails für die spätere Bildbearbeitung speichern.
- Rauschunterdrückung in der Bildbearbeitung verwenden. Viele Bildbearbeitungsprogramme bieten spezielle Filter/Makros an. Nachteilig ist auch hier, dass der Einsatz der Rauschunterdrückung in der Regel die Bildqualität reduziert.
◼ Die Bildaussage ist nicht erkennbar ↑
Problem:
Wenn das Bild zu viele Details zeigt, ist vielleicht die Bildaussage nicht erkennbar.
Lösungsansätze:
- Einen anderen Bildausschnitt wählen und störende Elemente seitlich und im Hintergrund reduzieren.
- Die Tiefenschärfe reduzieren. Eine offenere Blende (= kleine Blendenzahl, beispielsweise f1.4, f2.0 oder f2.8) sorgt dafür, dass nur noch der unmittelbare Motivbereich scharf abgebildet wird und Vorder-/Hintergrund unscharf wird. Damit wird das Motiv deutlich herausgehoben und ist insbesondere bei komplexen Motiven nun gut erkennbar.
- Objektive mit größerer Brennweite verwenden und damit die Tiefenschärfe reduzieren.
◼ Das Bild ist zu wenig scharf ↑
Problem:
Wenn das Bild zu wenige Details zeigt, ist vielleicht die Bildaussage nicht erkennbar.
Lösungsansätze:
- Einen erweiterten Bildausschnitt wählen und das Motiv in seine Umgebung einbetten.
- Die Tiefenschärfe erhöhen. Eine geschlossenere Blende (= größere Blendenzahl, beispielsweise f10, f16 oder f22) sorgt dafür, dass nicht nur der unmittelbare Motivbereich scharf abgebildet wird, sondern auch der Vorder-/Hintergrund scharf wird. Damit wird das Motiv in seiner Umgebung gezeigt und wird als Ganzes erkennbar.
- Objektive mit kleinerer Brennweite verwenden und damit die Tiefenschärfe erhöhen.